Mineralstoffe in der Nahrung für Hundesenioren

Altern ist ein natürlicher physiologischer Prozess und geht mit vielen Veränderungen der Tätigkeit einzelner Organe einher. Bei Hunden nimmt mit zunehmendem Alter die Stoffwechselgeschwindigkeit, die Menge der produzierten Speichel und des Magensafts ab, die Fläche der Darmzotten wird kleiner, was zu einer beeinträchtigten Absorption der Inhaltsstoffe führt. Eine Methode zur Verbesserung der Lebensqualität älterer Hunde kann eine ausgewogene Ernährung und die Zugabe von entsprechenden Makro- und Mikroelementen sein. Bei der Auswahl von Nahrungsergänzungsmitteln sollten Sie auf den aktuellen Gesundheitszustand des Senioren achten. Aus diesem Grund sollte jeder Fall individuell betrachtet werden. Zudem sollten Sie beachten, dass sowohl ein Mangel als auch ein Überschuss an Mineralstoffen gefährlich ist. Daher kann ein EHAA-Test hilfreich sein, bevor Sie die Ernährung Ihres Vierbeiners ändern. Auf diese Weise können Sie den Gehalt dieser Elemente im Körper des Hundes bestimmen und die Dosis bei der Verabreichung von Nahrungsergänzungsmitteln entsprechend anpassen. Auf welche Mineralstoffe sollte man bei der Ernährung der Hundesenioren achten?

ZINK– WIRKT SICH POSITIV AUF DIE HUNDEHAUT AUS

Eines der Probleme, das leicht zu erkennenden ist, ist die Verschlechterung des Fellzustands. Mit zunehmendem Alter verliert die Haut an Elastizität, die Zahl der Haarfollikel nimmt ab und es kann zur Kahlheit kommen. In diesem Fall erweist sich eine zusätzliche Ergänzung mit mehrfach ungesättigten n-6-Fettsäuren und Zink als hilfreich. Fettsäuren schützen die Haut vor übermäßiger Wasserverdunstung und verbessern ihre Elastizität. Zink neutralisiert dagegen freie Radikale, schützt auf diese Weise die Zellen und ermöglicht eine schnellere Regeneration der geschädigten Haut. Darüber hinaus kontrolliert dieses Element Zellen, die Keratin produzieren (Keratinozyten) und kann einer übermäßigen Keratinisierung (Hyperkeratose) vorbeugen.

Ein Zinkmangel kann neben der Schwächung von Haut und Fell auch zu Appetitlosigkeit, Erbrechen und Gewichtsverlust führen. Darüber hinaus haben nordische Hunde (genetische Störung der Zinkaufnahme) und größere Hunde (falsche Ernährung) ein Zinkmangelsyndrom – Zink-reaktive Dermatose. Sie manifestiert sich durch Parakeratose (Verhornung) der Haut an der Schnauze und den Pfoten.

Zink kann oral als Zinksulfat verabreicht werden. Doch diese Form wird hauptsächlich zur Behandlung von Dermatose empfohlen. Die Tagesdosis beträgt in diesem Fall 10 mg/kg. Wenn Sie den Zustand der Haut und des Fells Ihres Hundes verbessern möchten, können Sie dies auch durch eine ausgewogene Ernährung erzielen, die reich an natürlichem Zink ist. Eine wichtige Quelle für dieses Element sind Lebensmittel tierischen Ursprungs. Die größte Menge an Zink ist in Rindfleisch enthalten (250 mg/kg Tr.), während Geflügelfleisch am wenigsten Zink hat (10 mg/kg). Es lohnt sich dem Hund auch Lamm (50 mg/kg), Ziegenfleisch (60 mg/kg), Eier (Hühnereigelb enthält über 40 mg Zink/kg) sowie Fisch zu geben. Pflanzliche Lebensmittel haben definitiv weniger Zink. Es sollte zudem  beachtet werden, dass einige von ihnen Phytinsäure enthalten, was die Absorption von Zink signifikant beeinträchtigt.

LIEBER VORBEUGEN ALS HEILEN

Studien haben gezeigt, dass eine Selen-Supplementation bei älteren Hunden viele Vorteile haben kann. So wurde bei Hundesenioren eine Verringerung der Erkrankung an Krebs sowie eine Verringerung von DNA-Schäden beobachtet. Zudem kam es zur erhöhten Aktivierung der  Apopotose, d.h. einem kontrollierten Absterben der Prostata-Epithelzellen. Dieser Mechanismus dient zur Beseitigung von ausgedienten Zellen, und seine stärkere Wirkung kann einer Prostatahyperplasie vorbeugen. Selen wirkt sich, ähnlich wie Zink, positiv auf den Fellzustand aus – auf diese Weise wird es weicher und glänzender. Es wird zudem empfohlen, es Hunden mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit der Nahrung zuzuführen. Selen wirkt sich zusammen mit anderen Antioxidantien positiv auf die Energieproduktion im Herzmuskel aus, dessen Tätigkeit durch die Krankheit beeinträchtigt wurde.

Ein Selenmangel führt zu Appetitlosigkeit, Apathie und Atembeschwerden. Ein Überschuss von Selen verursacht dagegen Schwäche, Nervosität und Lungenödem. Fisch (bis zu 2 mg/kg), Fleisch und Getreide (0,3 mg/kg) sind eine gute Selenquelle. Eine hohe Konzentration ist auch in der Leber und Nieren enthalten.

ANTIOXIDANTIEN – WIE DER ALTERUNGSPROZESS VERLANGSAMT WERDEN KANN

Antioxidantien, auch Antioxidationsmittel genannt, sind chemische Verbindungen, die überschüssige freie Radikale – Atome, die u.a. den Alterungsprozess beschleunigen – aus dem Körper beseitigen. Zu den Antioxidantien zählen einige Vitamine (A, E, C), Carotinoide sowie Mineralstoffe, wie Kupfer, Eisen, Mangan sowie Selen und Zink, die bereits genannt wurden. Sie wirken sich positiv auf die Herzmuskeltätigkeit, die Immunität und das Nervensystem aus, was bei älteren Hunden sehr wichtig ist. Zudem wurde nachgewiesen, dass die Einnahme von Selen, Vitamin E und C sowie der mehrfach ungesättigten Fettsäuren EPA und DHA die kognitiven Fähigkeiten bei Hundesenioren sichtbar verbessert.

Daher sollten beim Zusammenstellen der Mahlzeiten auch Produkte berücksichtigt werden, die reich an diesen Elementen sind, wie z.B. Fleisch, Innereien, z.B. Niere und Herz (Kupferquelle), Milz und Lunge (Eisenquelle), Leber (Kupfer- und Eisenquelle), Krebstiere und Fisch, sowie pflanzliche Produkte, wie Getreide, Rüben, Reis.

EINE RETTUNG FÜR HUNDENIEREN

Eine der häufigsten Krankheiten bei älteren Hunden ist die chronische Niereninsuffizienz. In diesem Fall sollte man bei der Ernährung auf einen geringeren Gehalt an Phosphor und Natrium achten (untere Grenzen der empfohlenen Werte). Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass dies die  Krankheitsentwicklung signifikante verlangsamt. Zudem ist es ratsam, zu jeder Mahlzeit Phosphor-Chelatoren hinzuzufügen. Dies sind Verbindungen, die sich im Verdauungstrakt an Phosphor binden und seine Aufnahme verhindern sowie seine Ausscheidung über Urin fördern. Es sollte beachtet werden, dass durch die Reduktion der Phosphormenge im Futter auch die Kalziummenge entsprechend angepasst werden muss. Bei einem Ca:P-Verhältnis bei 1,2-1,4: 1 wird eine übermäßige Phosphataufnahme verhindert.

Eine Kalziumquellen für Hunde können Eierschalenpulver (von Hühnereiern) (1 Teelöffel ≈ 800-1000 mg Ca), Meeresalgen oder Kalziumcitrat sein. Bei Phosphor sind es Fleisch- und Knochenmehl (enthalten auch Kalzium), Getreideprodukte sowie Fleisch und Eier, in denen auch Natrium enthalten ist.

GESUNDE ZÄHNE SIND DIE GRUNDLAGE

Eine weitere Krankheit, mit der Hundesenioren oft zu kämpfen haben ist Zahnstein. Er entsteht durch die Mineralisierung der Plaque und wird zum Nährboden für Bakterien, die bei einer Vermehrung zu Zahnfleischentzündung führen können. Wenn das Problem nicht ernst genommen wird, kann das zu offenen Zahnhälsen, eitrigen Entzündungen und sogar zur Zahnextraktion  kommen. Daher lohnt es sich, auf die richtige Mundhygiene unserer Vierbeiner zu achten. Produkte, die Polyphosphate (Phosphorverbindungen) oder Zinkionen enthalten, können sich als hilfreich erweisen. Sie haben antibakterielle Eigenschaften und hemmen die Bildung von Zahnstein (sie fangen Kalziumionen ein, so dass keine unlöslichen Kalziumsalze entstehen). Im Hanel sind Zahnpasta, Mundwasser, Nahrungsergänzungsmittel und spezielles „Oralcare“-Futter, die die oben genannten Inhaltsstoffe enthalten, erhältlich. Eine regelmäßige Verabreichung kann dem Hund die Notwendigkeit einer mechanischen Zahnsteinentfernung durch den Tierarzt ersparen. Dieses Verfahren wird unter Narkose durchgeführt. Bei Hundesenioren ist dies nicht immer möglich oder mit einem erheblichen Risiko verbunden.

ZUSAMMENFASSUNG

Die meisten Hundebesitzer haben Angst vor dem Altern ihres Vierbeiners. Sie versuchen, nicht daran zu denken, da sie es hauptsächlich mit Leiden, Krankheiten und Beeinträchtigung der Funktionsfähigkeit verbinden. Wir sind nicht in der Lage, das Altern unserer Hunden zu verhindern, aber mit dem aktuellen Wissen über Ernährung und die Eigenschaften verschiedener Mineralstoffe können wir einige der Symptome mit Sicherheit lindern und die Lebensqualität der Senioren verbessern.

Ing. für Zootechnik, Katarzyna Żmuda


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